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Juni 2023

Juni 2023 – Lippen- oder Zungen­bänd­chen zu kurz?

Im Wesentlichen kämen Menschen ohne Lippen- und Zungenbänder aus. Diese Bänder haben nur eine geringe Funktion. Wenn sie zu straff ansetzen, können sie jedoch zu verschiedenen Problemen führen.

Die Lippenbändchen sind dünne Hautstränge aus Mundschleimhaut und Bindegewebe. Sie befinden sich zwischen den mittleren Schneidezähnen und verbinden die Ober- bzw. Unterlippe mit dem jeweiligen Kiefer.

Setzt ein Lippenbändchen zu niedrig an oder ist zu kurz, kann es einen starken Zug auf das Zahnfleisch ausüben. Die möglichen Folgen sind Zahnfleischrückgang, eine chronische Entzündung im Bereich des Zahnfleischs oder eine Lücke zwischen den Schneidezähnen („Diastema“). Letztere führt häufig zu einer undeutlichen Aussprache bei S-Lauten (Lispeln). Bei Erwachsenen kann durch ein zu straffes Lippenbändchen auch der Sitz einer Prothese unzureichend sein.

Das Zungenbändchen befindet sich in der Mitte der Zungenunterseite und verbindet die Zunge mit dem Mundboden. Ein zu kurzes Zungenbändchen schränkt die Beweglichkeit der Zunge ein. Das kann die Sprachentwicklung von Kindern beeinträchtigen, Funktionsstörungen wie fehlerhaftes Kauen und Schlucken begünstigen oder bei Säuglingen das Stillen und Schlucken erschweren.

Es kann demnach aus verschiedenen Gründen empfehlenswert oder sogar dringend angeraten sein, Lippen- oder Zungenbändchen zu korrigieren. Das jeweilige Band wird dann durch einen minimalinvasiven chirurgischen Eingriff entlastet bzw. entfernt.

 

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